Mangold
Hätten Sie gedacht, dass diese kräftige, wuchtige Blattpflanze der „leibliche Bruder“ der zierlichen Rote Bete ist? „Beta vulgaris“ nennt sie der Botaniker beide. Wie bei den Kohlarten hat auch hier der Mensch die Pflanzen an die Hand genommen und ihre Stärken über Jahrhunderte in verschiedene Richtungen gefördert. Einmal kam die leuchtend tiefrote, süße Wurzel heraus, und andererseits der vitale, mächtige Blattschopf des Mangolds.
In der Küche ist der Mangold ursprünglich der Sommerspinat, wenn die eigentliche Spinatpflanze gleich ins Blühen kommt, statt erntetaugliche Blätter zu bilden. Auch der Spinat ist ein entfernter Verwandter der beiden. Beim Stiel-Mangold kann der Koch die flachen Blattstiele heraustrennen und schon mal dünsten, bis die Blätter feingeschnitten sind. Passt gut auf Quiche, in Lasagne oder einfach zwischen Nudeln oder Bratkartoffeln, am besten zusammen mit einem Ei.
Bei Piluweri bauen wir den Mangold und die Rote Bete auch zur Saatgutgewinnung an. Obwohl sie - anders als der vor lauter Bienen brummende Kohl - Windbestäuber sind, verströmen sie einen intensiven Honigduft beim Blühen, für den es sich lohnt, auch im Privatgarten mal eine Rote Bete ins Beet zu pflanzen und blühen zu lassen. Das geht nur mit der Rübe, denn Beta vulgaris blühen erst im zweiten Jahr nach der Aussaat.