Pilu-wer!? Seid Ihr aus Italien?
Nein, eine italienische Großfamilie sind wir nicht. Auch wenn das manche glauben, wenn sie den Namen Piluweri zum ersten Mal hören. Theoretisch könnten wir auch "Lupiriwe" heißen. Oder "Riluwepi". Zum Glück haben wir uns vor über zwanzig Jahren für Pi-lu-we-ri entschieden: es sind ganz einfach die Anfangsbuchstaben der Namen derer, die Mitte der 90er die Gärtnerei gegründet haben.
Angefangen hat alles auf einer Zugfahrt zur landwirtschaftlichen Tagung in Dornach. Matthias Ludwig und Horst Ritter saßen zusammen im Abteil, beide hatten Mini-Gärtnereien, der eine in Niederweiler, der andere in Müllheim. Beide arbeiteten bio-dynamisch, tauschten ab und zu Pflanzen und hatten auf dieser Fahrt erstmals den Gedanken: Warum nur Jungpflanzen tauschen, wir könnten doch auch gleich ganz zusammenarbeiten?
Gedacht, gesagt, getan: 1995 der erste Spatenstich für die heutige Gärtnerei, am 1. Juli 1996 dann die Einweihungsfeier. Dass daraus später ein Betrieb mit 40 Hektar und über 70 Mitarbeitern werden würde, hätten wir uns damals nicht vorstellen können. Wir wussten nur eines sicher: Wir wollten konsequent bio-dynamisch wirtschaften und uns selbst beweisen, dass es möglich ist, so zu arbeiten und gleichzeitig ökonomisch bestehen zu können. Qualitativ hochwertiges Bio-Gemüse so anzubauen, dass es nicht nur für eine kleine Nische reicht, sondern für alle, denen hier in der Region eine zukunftsfähige Landwirtschaft und gute Lebensmittel am Herzen liegen.
Unser Team bestand ursprünglich aus rund zehn Leuten und den Betrieb fanden wir riesig. Allerdings nur kurze Zeit: Kaum hatten wir mehr Kunden, brauchten wir auch mehr Gemüse und mehr Gärtner. Und schließlich nach ein paar Jahren mehr Gewächshäuser. Die große Erweiterung der Gärtnerei folgte dann 2001. Seitdem kommen jedes Jahr neue Gesichter mit dazu, die jeweils frischen Wind und neue Ideen mitbringen.
Manche Gärtnerfragen sind über die Jahre die gleichen geblieben: Welche Paprikasorten schmecken und tragen genügend Früchte? Woher bekommen wir samenfesten Brokkoli? Und was um Himmels Willen machen wir gegen die Erdflöhe, die im Sommer unseren Rucola durchlöchern?
Gleichzeitig gibt es neue Herausforderungen, mit denen wir früher gar nicht gerechnet haben: "Bio" ist in den letzten Jahren zu einem Label geworden, unter dem sich vieles vermischt. Unser Gemüse hat wenig gemeinsam mit dem, was sich in großen Supermärkten als Bio-Gemüse findet. Aber was tun, wenn mittlerweile sogar Discounter mit "Bio" werben und "Regionalität" versprechen? Wenn neuerdings alle behaupten, "mit Herz" zu arbeiten und berufliche Leidenschaft zur Marketing-Floskel wird?
Manchmal wissen wir nicht mehr, was uns dann noch zu sagen bleibt. Wir möchten nichts behaupten, sondern so arbeiten, dass es spürbar wird: Wir machen nicht "Bio", weil das gerade in Mode ist. Wir machen das, weil wir noch nie anders arbeiten wollten.
Wir arbeiten mit Überzeugung, viel persönlichem Engagement und einem Teamgeist, der uns trägt, wenn unser Rücken findet, dass wir keine Gemüsekisten mehr tragen können. Wir sind zwar keine italienische Großfamilie. Aber eine sehr internationale Gärtnerfamilie sind wir wirklich geworden, mitten im Markgräflerland.
Die vier Gesellschafter
Piluweri wird als eine Gesellschaft des bürgerlichen Rechts betrieben von
Michael Pickel, Matthias Ludwig, Horst Ritter und Richard Specht.
Hinter ihnen stehen ungefähr 80 stille Gesellschafter, die uns auf unserem Weg begleiten und finanziell unterstützen.
Unsere Auszeichnungen
- 2005 - Förderpreis Ökologischer Landbau
- 2006 - Nachhaltigkeitspreis der Ethikbank
- 2007 - Umweltpreis der Stadt Freiburg
- 2012 - Demeter Land-Wirtschafts-Kultur-Preis
- 2018 - Nominierung für den baden-württembergischen Umweltpreis
Alle Preise waren für uns ein Motivationsschub, in schwierigen Zeiten manchmal der nötige Aufwind und Ansporn.
Vielen Dank für das Vertrauen und die Wertschätzung!