16.02.2022

Pflanzen zu Hause selber ziehen

Das Frühjahr lockt, der Garten ruft, es kribbelt in den Fingern... also vielleicht schon mal daheim im Wohnzimmer eine kleine Anzucht starten? Prinzipiell eine gute Idee. Wenn Sie aber im Februar schon Fruchtgemüse aussäen, haben Sie im Mai lange, gaggelige Pflanzen, die nicht mehr gut wachsen, wenn sie rausgepflanzt werden. Den meisten Pflanzen fehlt es momentan noch an Sonnenlicht. Sie können zwar eine Pflanzenlampe drüberhängen, aber die braucht Strom und kann mit der Sonne nicht wirklich mithalten. Also doch noch in Geduld üben? Nicht unbedingt. Es gibt viel zu tun, um die Zeit zu überbrücken bis Mitte März die Anzuchtsaison richtig durchstartet. Hier folgen vier Frühjahrstipps von Judith und Andreas aus unserer Jungpflanzenanzucht. 

Gärtnern im Februar

1. Radieschen aussäen

Erstes Gartenglück: Radieschen säen. Nicht auf der Fensterbank, sondern bei trockenem Wetter direkt draußen im Beet. Die meisten Hobbygärtner säen Radieschen allerdings zu dicht. Eine viel bessere Ernte haben Sie, wenn Sie mehrere Rillen mit etwa 7cm Abstand machen und dann einzelne (!) Samen mit sechs Zentimetern Abstand säen. Das klingt spärlich, ist aber das, was sich bei uns in der Gärtnerei bewährt hat. Nach dem Säen einmal mit der Hand über die Erde fahren, damit die Saat leicht bedeckt ist. Wirklich nur leicht: Radieschen wollen nicht zu tief gesät werden, sie sind schließlich keine Wurzeln. In Frostnächten bitte mit einem Vlies abdecken.

2. Salatsetzlinge pflanzen

Salat können Sie zwar unter dem Küchenfenster ziehen, allerdings wird er dort nie so schön wie draußen. Wenn Sie noch wenig Anzucht-Erfahrung haben, raten wir Ihnen, den Salat als Setzling zu kaufen und dann direkt in den Garten oder in ihr Balkonbeet zu pflanzen. Wir haben ab jetzt Salatsetzlinge zu verkaufen, fertig abgehärtet und so fit, dass sie auch Frost gut überstehen. Falls Sie das Gefühl haben, er braucht doch noch etwas Schutz, können Sie ihn in sehr kalten Nächten natürlich ebenfalls mit einem Vlies abdecken.

3. Kräuteranzucht in der Küche

Was am Küchenfenster gut gelingen kann, ist die Kräuteranzucht. Für den Einstieg empfehlen wir Basilikum, Koriander und Kresse.

Fürs Basilikum ein Töpfchen mit feuchter Erde befüllen, die Samen aufsäen und täglich ein bißchen besprühen. Oder das Töpfchen bis zum Keimen mit einer straff gespannten Frischhaltefolie abdecken, dann reicht das Wasser aus, das sich unter der Folie sammelt. Basilikum ist ein Lichtkeimer, es braucht also genug Sonneneinstrahlung.

Die Koriandersamen ebenfalls in einen Topf mit feuchter Erde säen. Eine kleine Vertiefung in die Mitte der Erde drücken und zwischen sechs und zwölf Samen pro Töpfchen säen. Die Samen können dann einen halben Zentimeter mit feuchter Erde bedeckt werden. Wichtig ist, die Koriandersamen während des Keimvorgangs gut feucht zu halten.

Die Kresse einfach auf flacher, feuchter Erde (notfalls auch feuchtem Küchenpapier) dicht aussäen - schon nach zwei, drei Tagen sehen Sie die ersten Keimlinge!

5. Planen, was Sie im März machen wollen

Planen macht fast so viel Spaß wie Pflanzen. Im Februar ist der richtige Zeitpunkt, um zu überlegen, was Sie dieses Jahr im eigenen Garten haben möchten: Gestreifte Tomaten? Die runde Aubergine, die Sie letztes Jahr doch nicht gekauft haben? Oder endlich eigenen Kohl? All das gibt es ab Mitte April bei unserem Jungpflanzenverkauf. Bis dahin halten wir Sie mit Tipps für Ihre eigene Anzucht auf dem Laufenden.

Warum wir all unsre Pflanzen selber ziehen