Knoblauch

Den einen ist er ein Graus, die anderen lieben ihn. Sicher ist: Der Knoblauch ist dem Menschen seit ältesten Zeiten ein Begleiter. Nicht nur als Würze und Geschmacksverstärker, sondern auch medizinisch und rituell. Eine gute Idee ritueller Verwendung fanden wir in Jekka McVicars „Herb Book“: „Garlic will help a young girl rid herself of an unwanted boyfriend”.

Wer seinen Partner behalten und trotzdem ordentliche Mengen Knoblauch essen möchte: den Knoblauchduft kann man nach der Mahlzeit neutralisieren, indem man etwas frische Petersilie, Basilikum oder ein Körnchen Kardamom kaut. Oder Sie verwenden ihn als zarten Hauch statt als gepresste Zehe: die Salatschüssel kann mit einer aufgeschnittenen Knoblauchzehe ausgerieben werden oder im Salatsaucenvorrat schwimmen und beim Anmachen entfernt werden.

In der Medizin schreibt man dem Knoblauch blutdrucksenkende Wirkungen zu. Auch die Verbreitung von Pilzen und Bakterien soll erfolgreich gehemmt werden. Eine Gärtnerkollegin hilft sich erfolgreich bei Zahnschmerz und Erkältungsanflügen, indem sie eine geschälte Knoblauchzehe in die Backentasche legt. Bei unserem gut gelüfteten Arbeitsumfeld kein Problem ;)

Frisch geerntet im Juni sind die Knoblauchzwiebeln reinweiß, je nach Sorte auch noch purpurfarben überhaucht – ein prächtiger Anblick. Viele ältere Sorten beeindrucken außerdem durch ihre aufsteigenden Blütenschäfte mit kunstvoller Knospe, zu deren Feier der Stengel im Looping wächst. Diese gekringelten Knoblauchschwänzle sind eine echte Entdeckung für alle, die das Aroma mögen - am besten ganz minimalistisch mit grobem Salz und Butterbrot. Wir haben jedes Jahr im Frühjahr kleine Vorräte davon, fragen Sie einfach beim Hofverkauf danach.

Aus Gärtnersicht hat der Knoblauch leider auch ein Problem: er bildet keine Samen mehr. Vielleicht weil er jahrtausendelang nur vegetativ über die Zehen vermehrt wurde. Werden Blüten gebildet, finden sich darin kleine Brutzwiebelchen und einige taube Blüten - und so wird der Knoblauch anfällig für Viren und anfangs gute Bestände brechen manchmal plötzlich zusammen. Heute versucht man das zu umgehen, indem über Zellkulturen immer wieder virusfreies Ausgangsmaterial herangezogen wird. Auch hier gibt es also ökologischen Züchtungsbedarf - für robuste Sorten, die sich ohne das Labor als Zwischenstation gesund entwickeln können.

Frischer Knoblauch