Gemüse ist nicht gleich Gemüse
Im Supermarkt - auch in den meisten Bio-Märkten - gibt es heute fast ausschließlich Gemüse aus Hybridsaatgut zu kaufen. Hybridsorten bringen oft um die 30 % mehr Ertrag. Als Erwerbsgärtnerei heute bewusst auch samenfestes Gemüse anzubauen, ist da fast schon unerhört. Wir machen es trotzdem.
Sicher ist: Auch Hybridsorten schmecken. Satt machen sie auch. Aber haben sie die gleiche Qualität? Die Antwort hängt davon ab, wie man Qualität eines Lebensmittels zu fassen versucht.
Schaut man auf große, möglichst standardisierte Früchte - genau solche, wie sie im Supermarkt am besten verkauft werden - dann sind Hybridsorten kaum zu schlagen. Bezieht man feinere Faktoren und bildschaffende Verfahren mit ein, verändert sich das Bild: Hybride zeigen nicht die gleiche Vitalität wie samenfeste Sorten.
Das führt zu vielen Fragen: Was heißt es, wenn Menschen sich fast ausschließlich von Pflanzen ernähren, deren Entwicklung zum Stillstand gekommen ist? Die sich selbst nicht mehr fortpflanzen können? Denen die eigene Lebendigkeit ein Stück weit abhanden gekommen ist?
Auch wir haben dazu mehr offene Fragen als fertige Antworten. Wir selbst essen beides und bauen beides an. Allerdings bevorzugen wir wann immer es uns möglich ist samenfeste Sorten.
Wir laden Sie ein, auch selbst zu experimentieren: Vergleichen Sie unsere Tomaten mit denen, die Sie sonst im Supermarkt kaufen. Vergleichen Sie die Arola, eine samenfeste Gurke mit Kernen, mit der kernlosen, glatten Hybrid-Schlangengurke. Testen Sie, welche Art von Gemüse bei Ihrer Familie am besten ankommt.
Wir freuen uns, wenn Sie einen wachen Blick dafür bekommen, welche Art von Gemüse in Ihrem Einkaufskorb landet - und ein sicheres Gespür dafür, was Ihnen gut tut.