24.05.2022

Was machen Ihre Schnecken?

Schnecken giftfrei bekämpfen

Wer nicht zur rabiaten Methode des Schneckenkorns greifen möchte, ist manchmal recht ratlos, wie wir der Plage Herr werden können. Wir haben ein paar Tipps zur giftfreien Schneckenabwehr, die je nach den Gegebenheiten im Garten mehr oder weniger Erfolg haben können.

  1. Konsequentes Absammeln am Morgen nach jeder feuchten Nacht – die gesammelten Schnecken weit wegbringen oder -werfen
  2. Verstecke ausräumen: unter flachen Steinen, Blumentopfuntersetzern, unter den Töpfen selbst, unter ihrem Rand (bei größeren Plastiktöpfen oder Balkonkästen) gezielt nach Schnecken suchen und sie entfernen
  3. Verstecke erkennen: Steinmauern, leider auch von Kräuterspiralen und Beetumrandungen, sind besonders beliebte Aufenthaltsorte von Schnecken: besonders gefährdete, junge und zarte Pflanzen besser nicht direkt daneben pflanzen
  4. Extra-Verstecke ausbringen und ausräumen: eine Pappe, ein Stück Autofußmatte oder einen großen Topfuntersetzer vorsätzlich auslegen und tagsüber alle Schnecken entfernen, die sich darunter aufhalten – dies bietet sich insbesondere auch als Vorbereitung auf eine Beet-Bepflanzung an: man erkundet, ob und wie viele Schnecken dort gerade unterwegs sind und kann den Befallsdruck verringern.
  5. Ablenk-Pflanzen „opfern“; Tagetes (Studentenblumen) sind extrem beliebt bei Schnecken – sie werden als erstes und sehr gründlich abgefressen. Durch einen Tagetes-Saum können Sie die Schnecken eine Weile von anderen Pflanzen abhalten und vielleicht durch gleichzeitiges Verstecke-ausräumen viele der Schädlinge entfernen
  6. Den Garten für Schneckenfresser attraktiv gestalten: Igel und manche große Laufkäfer fressen Nacktschnecken. Wenn sie ein paar wilde Ecken mit Gestrüpp, Totholz und Laubresten im Garten haben, ist die Chance groß, dass sich auch Schneckenfresser ansiedeln.
  7. Plastikkrägen mit überhängendem Rand (sehen aus wie unten offene Backschüsseln) um die gefährdeten Pflanzen montieren
  8. Pflanzen am Morgen gießen: Schnecken kommen nachts heraus und bevorzugen feuchte Bereiche – am Abend frisch gegossene Pflanzen sind damit doppelt attraktiv
  9. Regelmäßig den Boden oberflächlich auflockern/hacken – die Schnecken verlieren dadurch feuchte Aufenthaltsmöglichkeiten und werden gestört. Das Hacken ist aus einem zweiten Grund sehr sinnvoll: Sie unterbrechen damit die Wasserkapillaren zur Oberfläche, so dass aus tiefen Bodenschichten weniger Wasser verdunstet und der Boden (unten drin) länger feucht bleibt.
  10. Präventiv: Im Winter bei Minusgraden den Boden entlang von Steinplatten-Beeträndern ca. handtief umgraben; dort legen Schnecken gern ihre Eier, die durch den Frost abgetötet werden
  11. Bierfallen: Im Boden eingegrabene Schalen mit Bier locken Schnecken an: sie ertrinken dann darin
  12. Wenn so gar nichts anderes hilft: eine Umrandung aus Schneckenkorn (unbedingt Eisen-III-Sulfat verwenden; Metaldehyd ist auch für andere Tiere giftig!!) um die Pflanzen streuen oder etwas davon im Beet ausbringen, bevor die ausgesäten Jungpflanzen überhaupt auskeimen – dann haben die Schnecken keine Wahl. Bedenken Sie aber bitte: Schneckenkorn schädigt auch nützliche Schneckenarten (z.B. Tigerschnegel und Weinbergschnecke) sowie Nacktschneckenarten, die sich vornehmlich von ohnehin schon totem Pflanzenmaterial ernähren! Sofern Sie die Möglichkeit haben, nutzen Sie die oben genannten, mechanischen Bekämpfungswege.