Für eine selbstbestimmte Landwirtschaft

Seit einiger Zeit wird auf EU-Ebene ein neues Gentechnikgesetz verhandelt. Fast schon ganz still und leise und bei allem, was momentan los ist auf der Welt kaum mehr als eine Randnotiz. Dabei geht es hier um sehr, sehr viel. Und die Zeit drängt – denn es wird gerade richtig Gas gegeben in den EU-Gremien und versucht, diesen Prozess bereits in den nächsten Wochen zu Ende zu bringen!

Doch worum geht es eigentlich?

Die EU-Kommission hat im Juli 2023 einen Gesetzesvorschlag vorgelegt, der eine Deregulierung der sogenannten „Neuen Gentechniken“ (NGT) vorsieht. Konkret bedeutet dies, dass Pflanzenmaterial, welches mithilfe neu entwickelter Gentechnikverfahren verändert wurde, zu ca. 95 % nicht mehr als gentechnisch verändert deklariert werden muss. Diese Pflanzen würden in der Zukunft ohne Zulassungsverfahren und ohne Risikoprüfung auf die Äcker und Märkte kommen.

Diese Verfahren sind nicht nachweisbar und die neue EU-Verordnung sieht KEINEN Schutz der gentechnikfreien konventionellen und ökologischen Produktion vor. Wird dieser Vorschlag also Realität, bedeutet das für uns und alle anderen Bäuerinnen und Bauern in der EU faktisch das Aus der gentechnikfreien Züchtung, Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung - und damit auch Ihrer Wahlfreiheit als Verbraucher und Verbraucherinnen.

Das wäre für uns und unsere Arbeit wahrhaftig schon schlimm genug. Leider wird mit dieser geplanten Deregulierung aber auch eine neue Welle an Patentierungen auf Pflanzenmaterial einhergehen. Denn durch diese Gesetzgebung wird es Konzernen noch einfacher gemacht, sich bestimmte Pflanzeneigenschaften als „Erfindung“ patentieren zu lassen. Das erschwert die ökologische Züchtung weiter und nimmt uns allen eine der wichtigsten Lebensgrundlagen: eine selbstbestimmte Landwirtschaft und Ernährung!

Wir könnten Ihnen hier seitenlang schreiben, über NGT Kategorie 1 und 2, Kontaminationen, politische Kräfteverhältnisse, Züchtungsdetails und welche Konsequenzen das alles nach sich zieht. Damit wollen wir Sie in diesem Brief aber nicht „erschlagen“. Für diejenigen, die gerne mehr wissen wollen: Es gibt eine Vielzahl guter Quellen zu diesem Thema; einige davon finden Sie unten auf dieser Seite.

Unsere große Bitte an Sie: unterstützen Sie uns JETZT dabei, diesen Gesetzesvorschlag in seiner momentanen Form zu verhindern!

Wie?

1. Es geht ganz schnell: Gehen Sie auf die folgende Homepage, setzen sie einen Haken bei „Alle auswählen“, tragen Sie Ihren Namen ein und schicken Sie damit die Mailvorlage an die deutschen Europaabgeordneten: https://www.demeter.de/neue-gentechnik/e-mail
2. Unterschreiben Sie die aktuelle Petition gegen diesen geplanten Gesetzentwurf:
   https://weact.campact.de/petitions/kennzeichnung-und-regulierung-aller-gentechnik-pflanzen-erhalten
3. Unterschreiben Sie die aktuelle Petition zum EU-Saatgutrecht, das damit in Verbindung steht:
   https://mitmachen.arche-noah.at/de/hoch-die-gabeln
4. Schreiben Sie einen persönlichen, eventuell handgeschrieben, Brief an die Europaparlament-Abgeordneten (besonders wichtig sind Briefe an Abgeordnete von CDU und SPD!) CDU-Abgeordnete der Landesliste BW: Norbert Lins, Rainer Wieland, Andreas Schwab, Daniel Caspary
5. Verbreiten Sie diese Informationen und bitten Sie auch andere, das zu tun.

Wir danken Ihnen, auch im Namen aller Piluweris, herzlich für Ihre Unterstützung und hoffen, auch in Zukunft sicher gentechnikfreie ökologische Lebensmittel für Sie produzieren zu können!